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Seinen grossen Schmerz wegen des sittenlosen Lebens seiner Diener zeigte Jesus Brigitta oft. Einmal sagte er zu ihr: „Siehe, meine Tochter, meinen Priestern, welche ich vor allen Engeln und Menschen auserwählt habe, als ich von der Welt schied, habe ich dasjenige anvertraut, was mir das Teuerste ist, und ich habe ihnen fünf Gaben hinterlassen;
1) meinen Glauben;
2) die beiden Schlüssel zu der Hölle und zu dem Himmel;
3) die Kraft, aus einem Feinde Gottes einen Engel zu machen;
4) die Gewalt, meinen heiligsten Leib zu konsekrieren, was kein Engel tun kann;
5) das Vorrecht, meinen aller heiligsten Leib mit ihren Händen berühren zu dürfen.
Jetzt aber verfahren sie mit Mir wie die Juden. Sie sind schlimmer als Judas; sie veruntreuen Mich wie Diebe und Verräter.“ Diese Klage des Ewigen Hohenpriesters durch eine Heilige vermittelt, verfehlte damals ihre Wirkung nicht bei Klerus und Volk.
Im Auftrage des Herrn musste Brigitta über die Zustände des Klerus an Papst Urban V. schreiben, wo der Herr mit den Worten schließt:
....denn es ist Gott lieber, dass an manchen Orten keine Messe gelesen wird, als dass unwürdige und unreine Hände seinen allerheiligsten Leib berühren.
“ Wie sehr Jesus seine Priester liebt und wie Er sie auserwählt hat, zeigen uns diese Worte an Brigitta:
„Höret es, meine Engel und das ganze Heer Meiner Heiligen! Die Priester habe ich Mir vor allen Engeln und Gerechten auserwählt und ihnen die Vollmacht erteilt, das Sakrament Meines Leibes zu verwalten. Ich habe sie Mir zu näheren und vertrauteren Freunden erwählt als die Propheten, denn sie vernehmen nicht bloss Meine Worte, sondern sie dürfen mit Händen berühren, was keiner der Propheten oder der Engel je durfte. Wäre es Mein Wille gewesen, so hätte ich wohl auch einen Engel zu diesem Amte erlesen können, allein Meine Liebe zu den Priestern war so gross, dass ich nur ihnen allein, nur ihnen allein, diese Auszeichnung verliehen und verordnet habe, dass sie in sieben Ordnungen vor Mir stehen: geduldig wie die Schafe; unerschüttert wie eine Mauer auf gutem Grund; beherzt wie Krieger; klug wie die Schlangen; schamhaft wie eine Jungfrau; rein wie die Engel; liebebrennend wie Braut und Bräutigam. Die priesterlichen Gewänder sind die Zeichen oder Sinnbilder der Zierden und Tugenden, mit denen die Seelen der Priester geschmückt sein müssen und durch welche sie mächtig sind, den Teufel zu überwinden.“
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